So konnte Hanwha Techwin die Auswirkungen von Engpässen und Lieferunterbrechungen in der Industrie abmildern

Zitatgeber: Uri Guterman, Head of Product and Marketing, Hanwha Techwin Europe


Weltweit haben wir alle in den letzten Monaten unter massiven Störungen in den Lieferketten gelitten. Aktuelle Nachforschungen von IPVM geben Anlass zur Sorge, dass sich die Engpässe sowie die Inflation weiter verschlimmern – und höchstwahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht abklingen werden. Obwohl alle Hersteller mit diesen Problemen zu kämpfen haben, sind nicht alle in gleichem Ausmaß betroffen. Hanwha Techwin kommt deutlich besser durch diese Krise als viele andere. Auf die ausschlaggebenden Faktoren möchte ich im Folgenden genauer eingehen.

Ein Blick zurück

Wie wir bislang durch die Krise gekommen sind? Natürlich haben die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie große Auswirkungen auf die Produktion. Weltweite Lockdowns führen immer wieder zu Produktionsstopps und sorgten auch für eine niedrigere Nachfrage. Als die Produktion vielerorts schließlich wieder Fahrt aufnahm, hatten die Hersteller von Produkten wie Mikrochips (und anderen) große Schwierigkeiten, den enormen Anfragen nachzukommen. Darüber hinaus standen viele Schiffscontainer mit bereits hergestellten Waren wochenlang in den Häfen, weil es nicht genügend Schiffe für den Seetransport, zu wenige Arbeiter für die Be- und Endladung sowie nicht ausreichend LKW für den Überlandtransport gab.

 

Größere Herausforderungen bei Lieferketten

Es gab zusätzliche Herausforderungen, die die Situation weiter verschärft haben. Dazu gehörten der Arbeitskräftemangel aufgrund einer gestiegenen Fluktuation, einmalige Wetterereignisse, die zu Störungen führten und der außergewöhnlich Vorfall auf dem Suezkanal im März 2021, der den Schiffsverkehr für eine Woche blockierte. Auch der Krieg in der Ukraine erzeugt zusätzlichen Druck und sorgt für eine Verknappung der Vorräte an Weizen und Sonnenblumenöl. Besonders hart trifft die Hersteller von Chips, dass durch den Angriff auf die Ukraine die Hälfte der weltweiten Neonproduktion wegbrach.

 

China im Lockdown

Obwohl in vielen Teilen der Welt nach und nach wieder Normalität einkehrt, werden die Verknappung von Bauteilen und die Lieferketten Problematik für viele noch eine ganze Zeit problematisch bleiben. Warum? Große Teile Chinas, darunter auch die große Industriestadt Shenzen, wurden erst im März abgeriegelt, und viele Städte bleiben im Rahmen der Null-COVID-Politik weiterhin in einem strengen Lockdown. Das beeinträchtigt vor allem dort produzierende Hersteller enorm. Als koreanisches Unternehmen mit Produktionsstätten in Vietnam operiert Hanwha Techwin außerhalb Chinas und ist daher nicht in dem Ausmaß von diesen Einschränkungen betroffen wie andere Anbieter.

Übersicht und Kontrolle

Obwohl es während der Pandemie zu einem weltweiten Mangel an elektronischen Bauteilen kam, waren wir in der Lage, unser Portfolio so anzupassen, dass die Produktion weitgehend planmäßig fortgesetzt werden konnte. Im Vergleich zum Wettbewerb, der in der Produktion auf externe Dienstleister setzte, hatte Hanwha Techwin dank direkter Fertigung  während der Pandemie auch volle Übersicht und Kontrolle über die Produktionsprozesse. Wir sorgten dafür, dass unsere Mitarbeiter in den Produktionsstätten sicher arbeiten konnten und die Prozesse reibungslos liefen. Dadurch können wir heute 60-70 % mehr Geräte ausliefern als noch vor einem Jahr.

 

Skalierung = Flexibilität

Jede neue Herausforderung bedeutet für Hersteller eine neue Herangehensweise. Die sichersten Lieferketten sind daher bei den Herstellern zu finden, die sich schnell auf neue Situationen einstellen können. Die Unternehmensgröße ermöglicht Hanwha Techwin eine größtmögliche Flexibilität.  Hinzu kommt unsere über 60-jährige Erfahrung als industrieller Marktführer, der uns einen weitreichenderen Blickwinkel ermöglicht als anderen Branchenteilnehmern. Wir können Materialien in großer Stückzahl weit im Voraus kaufen, weil wir wissen, dass unser internes F&E-Team bestimmte Produkte schnell umgestalten kann, sollte ein Rohstoff knapp werden.

 

Veraltete Komponenten

Viele Hersteller haben infolge der Pandemie große Summen in den Vorrat von Komponenten investiert, anstatt ihre Produktlinien in Betrieb zu halten. Kurzfristig mag das eine gute Taktik sein, auf lange Sicht ist sie aber nicht hilfreich, da Hersteller dadurch zunehmend mit veralteter Technologie arbeiten müssen. Vor allem der Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) schreitet in der Branche immer weiter voran. Hier ist es unerlässlich, immer die neuesten Komponenten zur Verfügung zu haben. Überlegene KI-basierte Lösungen werden in hohem Maße durch neuere und fortschrittlichere Chips vorangetrieben, die eine integrierte KI-Verarbeitung und das erforderliche „Heavy Lifting“ ermöglichen.

 

Transportkonzepte

Wie bereits beschrieben, stellte die Pandemie für den Transport von Produkten weltweit eine große Herausforderung dar. Die Schiffsrouten zwischen Korea und Europa kamen zum Erliegen. Um diese Situation zu überwinden, investierte Hanwha Techwin in alternative Transportmöglichkeiten, indem wir den Lufttransport und spezielle Transportoptionen ausbauten (in den USA wechselten wir z.B. von Bahn- auf LKW-Transport um). Das bedeutete zwar höhere Kosten, gab uns aber die Möglichkeit, unsere Kunden und Integratoren weiterhin mit Produkten zu versorgen.

 

Verlassen Sie sich auf uns

Im Ernstfall muss man sich gegenseitig helfen. Hanwha bewältigt seine Herausforderungen mit Hingabe und Integrität“ und setzt vor allem auf Wert wie „Vertrauen und Loyalität“. Aus diesem Grund haben wir unsere Lieferkette und die Produktionslinien so widerstandsfähig und flexibel gestaltet, dass ich diese Informationen mit Ihnen, liebe Kunden, Partner und Integratoren, teilen möchte. Wir möchten die Welt weiter in Bewegung halten. Das bedeutet auch, dass wir nur das planen, was wir auch kontrollieren können, und dass wir dank unserer Anpassungsfähigkeit auf Ereignisse reagieren können, die nicht vorherzusehen sind.